Kinder / Orthoptik

Die Orthoptik (gr. Geradesehen) bezeichnet die sogenannte Sehschule, mit welcher Krankheiten bestimmt und behandelt werden können, die durch Störungen des binokularen Sehens verursacht werden. Das binokulare Sehen bezeichnet das Sehen mit zwei Augen, also zwei getrennte und unterschiedliche Seheindrücke, die im Gehirn zusammengefügt werden, damit Tiefen und Räumlichkeiten differenziert wahrnehmbar sind. Ein gestörtes binokulares Sehen kann angeboren oder erworben sein.

Die Möglichkeiten der Orthoptik und einer Sehschule richten sich mehrheitlich an Kinder und Jugendliche, da sich die Verbindung von Auge und Gehirn dann entwickelt.

Am häufigsten wird Strabismus (Schielen) behandelt. Hierbei weicht die Richtung der Gesichtslinien der jeweiligen Augen voneinander ab. Das abweichende Auge kann eine Amblyopie (Sehschwäche) entwickeln, was unter anderem das räumliche Sehen einschränkt. Es gibt verschiedene Formen des Schielens, meist ist es aber angeboren und tritt bereits im Kindesalter auf. Das weniger genutzte Auge kann eine Schwachsichtigkeit entwickeln, da es weniger genutzt wird.

Das Behandlungsgebiet der Orthoptik umfasst ein breites Feld, darunter Sehhilfen. Bei frühkindlichem Schielen wird beispielsweise das gesunde Auge abgedeckt und mit Sehhilfen gearbeitet. Die Früherkennung steigert den Erfolg der Behandlung.

Bei einem Schielwinkel, welcher sich im Umgang mit Drittpersonen störend auswirkt, oder beim Verlust des räumlichen Sehens bietet sich die Möglichkeit einer Augenmuskeloperation. Die Kosten für die genannten Eingriffe werden von der obligatorischen Krankenversicherung gedeckt.

Bei plötzlichem Schielen kommt es zum ‘doppelt sehen’, was operativ oder durch eine Korrektur mit speziellen Brillengläsern (Prismen) korrigiert werden kann. Bei einer Hemianopsie (halbseitiger Gesichtsausfall) kann durch ein Lesetraining zur optimale Nutzung des übrigen Sehvermögens führen. Des weiteren erweitern Prismenbrillen das Gesichtsfeld und werden deshalb auch bei einer Hemianopsie eingesetzt.

Plötzlich auftretendes Schielend sollte schnellstmöglich abgeklärt werden. Allgemein lassen sich durch die Sehschule diverse Erkrankungen, die durch einer Fehlstellung oder Bewegungsstörung der Augen verursacht werden behandeln oder verbessern. Diagnose, Beratung und mögliche Therapien im Bereich der Orthoptik erfolgen gemeinsam mit Ihren AugenärztInnen in Dietikon.